Okt 2004

Der erste Regen!

Nach dem Frühstück bei unseren amerikanischen Freund, der Kaffee war dünn aber futtern konnten wir diesmal ohne uns den Magen zu versauen, machten wir uns auf den Weg, weiter in Richtung Norden. Hinter Ensenada bogen wir auf die MEX 3 ab, fuhren auf der Winzerroute in die Berge hinein und was ist das, es fing an zu regnen. Das wir das auch noch erleben durften, bisher hatte die Sonne immer für beste Laune oder Kopfschmerzen gesorgt. Die Hoffnung, dass der Regen an unseren heutigen Zielort Tecate wieder verschwinden würde, erfüllte sich leider nicht. In der Grenzstadt zur USA angekommen suchten wir uns als erstes eine Bleibe für die Nacht, und fanden ein stinkiges Motel für kleines Geld und wenig Komfort. Rein die Klamoten und raus in die City der Bierstadt, immer noch bei Regen. Aber egal, nach unserer Stadterkundung suchten wir uns ein feines Restaurant und ließen es uns mit lecker Essen und feinen Getränken gut gehen. Bettschwer machten wir uns dann auf den Weg in unser Motel, begleitet von Polizeisirenen, die uns die ganze Nacht nicht in Ruhe schlafen ließen...

Hier noch etwas untypisches für diesen Reiseblog, eine Bilderklärung:
1. Bild: Warum ein Foto vom Schrottplatz? Das ist einfach typisch für Baja/Mexico, hatten einige unterwegs entdeckt.
2. Bild: Unser Zimmer oder Bruchbude im Motel in
Tecate, da es nicht von innen abschließbar war stellten wir den Ventilator zur
"Sicherheit" vor die Tür.

19_10

19_10a

Pleiten, Pech und eine Puppenstube

Dieser Tag soll sich in unseren Tagebüchern als ein schwarzer Montag wieder finden, die Serie der Pechsträhne begann beim Geld wechseln in der Bank von Guerrero Negro. Hier verbrachten wir geschlagene 90 Minuten um an unsere Pesos zu kommen, außerdem stellten wir fest das unser geliebter VW Käfer hinten einen platten Reifen hat. Die netten Leute von der Tankstelle halfen uns erstmal mit Luftaufpumpen weiter, das kleine Loch im Reifen sorgt aber dafür das wir noch öfter diese Dienste in Anspruch nehmen sollten. Total ausgehungert konnten wir gegen 11:00 Uhr endlich frühstücken, danach ging unsere Tour weiter Richtung Norden, natürlich auf der MEX 1, durch die Wüste bis nach El Rosario. An zwei Militärcheckpoints wurden wir mal wieder nach Drogen und Waffen kontrolliert, ansonsten machten wir in der Wüste Halt und erfreuten uns an der Kakteenvielfalt. In El Rosario checkten wir bei einen Amerikaner mit dem verheissungsvollen Angebot "Bed & Breakfast" ein, danach machten wir noch einen Ausflug zur Spitze der Vorgelagerten Halbinsel Punta Baja am Pazifik. "Sind nur 15 Meilen, dass schafft Ihr bis zum Dunkel werden!" wurde uns gesagt, wir fuhren jedenfalls mehr als 15 Meilen und der Weg dahin ist eigentlich nicht für unser Fahrzeug geeignet. Wir schafften es dann doch irgendwie zur Spitze der Halbinsel zu gelangen,
kaum angekommen fuhren wir den Käfer im Sand fest, und keine Menschenseele zu sehen, toll. Phantastisch war der Sonnenuntergang über dem Pazifik, wenn da nicht unser Problem wäre. Zum Glück kam dann doch noch ein Fischer mit Familie und das Wichtigste, mit einem Jeep, er zog uns für 20 $ aus unseren Schlamassel.
Nun war es höchste Zeit zurückzukehren, die Sonne ist über dem Pazik verschwunden, die Dunkelheit brach ein und wir hatten eine Crossstrecke vor uns. Aber der Holperstreckenerfahrene Fahrer (Zappa) und unser Klapperkäfer brachte uns heil zurück in unsere Unterkunft. Die Zimmer waren so kitschig eingerichtet, dass diese einer Puppenstube glichen.
Schon wieder ausgehungert kehrten wir gleich bei unseren Gastgeber ein, wieder mal ein Fehltritt. Das Essen stank und war ungenießbar, meines jedenfalls. Bisher hatten wir immer eine hervorragende mexicanische Küche genießen können, aber ein "Ami" in Mexico stellt alles auf den Kopf. So machten wir uns noch mal auf den Weg, um in einem anderen Restaurant unser verdientes Abendmahl zu bekommen,

ohne Brechreiz!!

18_10

18_10a

Pozo Aleman

In aller Ruhe konnten wir den heutigen Sonntag für eine Tour nach Pozo Aleman nutzen, Zeit hatten wir genug um den schlechten Weg bis zur Ghosttown zu bewältigen. So irrten wir erst durch Guerrero Negro um ein anständiges Frühstück zu bekommen, frisch gestärkt machten wir uns danach auf den Weg.
Für die 40 km Schotterpiste bis nach El Arco (Dorf in der Nähe von Pozo Aleman), die für einen kleinen VW Käfer total ungeeignet ist, brauchten wir ungefähr 90 Minuten. Im Dorf angekommen, liessen wir uns den Weg zur ehemaligen Goldgräberstadt von Einheimischen erklären und fanden diese auch erstaunliche Weise. Wir erreichten die Ghosttown und einen Friedhof, die von deutschen Auswanderern gegründete Siedlung entsprach voll unseren Vorstellungen von einer Geisterstadt. Sie war total verlassen (eigentlich sollte hier nach Reiseführer Infos noch ein "alter Kauz" eine Führung anbieten) und unheimlich, das Windrad und andere Blechteile sorgten für die akustische Untermalung. Neben Holzhütten, Windrad, Backofen in der Wüste und anderen verfallenen Bauwerken stiessen wir auch auf Höhlen, welche vor einiger, langer Zeit den Einheimischen als Unterkunft diente.
Total beeindruckt machten wir uns nach unserer Erkundung auf den Rückweg über El Arco nach Guerrero Negro, bei der abenteuerlichen Fahrt durch die Wüste hatten wir den Eindruck das unser Mietwagen bald auseinander fällt, es klapperte an allen Ecken.
Der anschliessende Trip zur Lagune, wir mussten uns erstmal wieder durch unwegsames Gelände quälen, scheiterte an den mit Truck - Reifen versperrten Weg. Toll!
Für heute noch ein Tequila Tipp:
EL JIMADOR ist sehr lecker! Die Auswahl in Mexico ist ja unendlich, neben ganz billigen Tequila - Fusel gibt es auch sehr leckere Sorten!
Gute Nacht!

17_10

17_10a

Grüner Hund

Nach unserer Stärkung mit einem reichlichen Frühstück machten wir uns auf den Weg, weiter Richtung Norden über Mulege, Santa Rosalia und San Ignacio. Die kleinen Orte nutzten wir für kurze oder lange Pausen. Wenn man uns bei der Fahrt in Richtung Süden bei den Militär Checkpoints meistens ohne Kontrollen durchliess, änderte sich das jetzt aber in Richtung Norden. Hier wurden wir vom Militär doch schon intensiver kontrolliert, sie suchten Waffen und Drogen und was weiss ich.
Am heutigen Tag legten wir ungefähr 350 km zurück, was mit einem VW Käfer und den Strassenverhältnissen eine Menge Holz ist. Ungefähr 25 km vor Guerrero Negro bogen wir ab auf eine Schotterpiste, um in die Geisterstadt Pozo Aleman zu kommen. Nach einer halben Stunde drehten wir um, da wir nur Schrittgeschwindigkeit fahren konnten, hätten wir mindesten 4 Stunden für Hin- und Rückweg gebraucht. Da wir aber nicht in der Dunkelheit durch die verlassene Wüste fahren wollten, zogen wir es vor weiter nach Guerrero Negro zu fahren.
Dort angekommen suchten wir uns ein Motel und beschlossen morgen die Tour in die Geisterstadt zu bewältigen.
Unterwegs in Guerrero Negro trauten wir unseren Augen nicht als ein grüner Hund über die Strasse rannte, Zappa trat sofort auf die Bremse und parkte irgendwie ein. Dann stolperten wir wie von der Tarantel gestochen aus dem Auto, um das Unglaubliche auf die Kamera zu bannen, das Ergebnis findet Ihr etwas weiter unten.

16_10a

16_10

Zurück in den Norden

Unsere heutige Tour führte uns zurück in Richtung Norden, natürlich auf der MEX 1 über Ciudad Constitucion bis nach Loreto. Einige Pausen machten wir in der Wüste und am Golfo de California. Eine lustige Begegnung hatten wir mit einer Muli Familie, welche in aller Seelenruhe die MEX 1 passierte, und sich auch nicht von vorbei fahrenden Trucks aus dem Konzept bringen liess. Die Fotojagd konnte beginnen, aber auch die zahlreichen Kakteen waren immer wieder ein beliebtes Motiv. Besonders der mächtige Cardón - Kaktus, er ist besonders auffällig und zugleich ein Symbol für die Baja. Er kann bis zu 20 Meter hoch und 500 Jahre alt werden und Tonnen von Wasser in sich speichern. In seiner Nachbarschaft ist oft der Cirio zu finden, wohl die kurioseste Pflanze der mexikanischen Wüste: ein kaktusähnlicher Baum, der in seiner Gestalt einer auf dem Kopf stehenden überdimensionalen Karotte gleicht.
Angekommen in Loreto, checkten wir natürlich wieder im Motel Salvatierra ein.
Bisher haben wir
2600 km durch Baja California hinter uns.

15_10

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El Arco

Ein Kolibri Erlebnis hatten wir gleich zum Frühstück, in einem Innenhof eines Cafes in Cabo San Lucas klapperte der kleine Vogel sämtliche Blüten der knallbunten Pflanzen neben uns ab. Immer wieder tauchte der Kolibri blitzartig auf, für ein Foto war er einfach zu schnell, kaum hatte man die Kamera betriebsfertig war er schon wieder fort. Aber egal, wir hatten nun endlich mal einen Kolibri vor der Nase!
Nach dem Frühstück gingen wir zum Hafen, unternahmen von dort aus eine Bootstour mit "Kapitän" zur die der Küste vorgelagerten Felsformation mit einem natürlichen Tor, dem El Arco. An dieser Stelle treffen Pazifik und der Golf von Californien aufeinander und wir mittendrin, so kamen wir dem Wahrzeichen der Stadt Cabo San Lucas ganz nah. Auch bunte Fische, Pelikane und Robbenkolonien konnten wir aus nächster Nähe betrachten.
Nach dem Bootsausflug schlenderten wir noch den Hafen hoch und runter, danach verliessen wir die Touristenhölle. Auf der MEX 9, entlang der Pazifik Küste vollendeten wir unseren Südschlenker, machten in Totos Santos (Taco Bude) noch mal Halt und fuhren zurück nach La Paz. Dort mieteten wir uns in der Pension "California", welche sehr schön und Preiswert ist, wieder ein. Denn Nachmittag und Abend genossen wir in den Strassen mit Cafes und Geschäften von La Paz, machten Jagd auf Souvenirs (Schrumpel) und ließen den Tag bei
Live - Musik in einen Strassencafe ausklingen.

14_10

14_10a

In der Touristenhölle

Den Tag begannen wir mit einem leckeren Frühstück im Zentrum von La Paz, danach schauten wir uns in dem Städtchen am Golf noch etwas um. Gegen Mittag befanden wir uns mit dem Käfer auf der MEX 1 und fuhren weiter in Richtung Süden, durch den Ort Los Barriles und die Hügellandschaft der Sierra de la Laguna Mountains. Den nächsten Halt machten wir am Tropic of Cancer Monument (Wendekreis des Krebses).
Der Nördliche Wendekreis oder Wendekreis des Krebses ist der nördlichste Breitenkreis, an dem die Mittagssonne gerade noch den Zenit erreicht, nämlich am 21. Juni, dem Tag der Sommer-Sonnenwende der Nordhalbkugel. Er ist der Breitenkreis bei 23°26'20" Nord und verläuft ungefähr durch die Südspitze Niederkaliforniens bei La Paz (Mexiko), über Havanna (Kuba) und den Atlantik zur mittleren Sahara (von Cisneros bis Assuan).
Der Wendekreis verläuft 2606 km nördlich des Äquators. Auf der anderen Seite, in gleicher Entfernung vom Äquator, verläuft der südliche Wendekreis.

(Quelle: http://www.raetsel-der-menschheit.de)
Vorbei an San José del Cabo erreichen wir heute unser Ziel: Lands End - die südlichste Spitze der Baja. Los Cabos ist die Bezeichnung für die südlichste Spitze von Baja California, die Hauptzentren dieses Gebietes sind zwei Städte mit unterschiedlichem Charme: San José del Cabo und Cabo San Lucas am südlichsten Punkt der Halbinsel. Zwischen den beiden Städten, beide am Meer gelegen, sahen wir hauptsächlich riesige Hotelanlagen. San José del Cabo ist eine historische und traditionelle mexikanische Stadt - Cabo San Lucas hingegen, am südlichsten Punkt gelegen, ist eine moderne Stadt mit vielen Geschäften, Restaurants und Bars (Hard Rock Café, Planet Hollywood, etc.). Von der Einsamkeit und entspannten Ruhe fuhren wir in die Touristenhölle, ein wahrer Kulturschock!!!
Los Cabos ist außerdem bekannt für seine Felsformationen, genannt El Arco, wo der Pazifik die warmen Gewässer des Cortes-Meer trifft (Golf de California). Den Abend verbrachten wir in den Bars der Stadt, und begossen das Erreichen des südlichsten Punktes unserer Reise mit Cola und Bier!

13_10a

13_10

La Paz

Den Vormittag vertrödelten wir mit Frühstück im Hotel, Wüstenstadtbummel und beim Vorhaben Traveler Checks in einige Pesos in der hiesigen Bank zu tauschen. Nach ewigen Schlange stehen und der umfangreichen Überprüfung unserer Identität in der von Militär bewachten Bank, machten wir uns dann endlich auf den Weg nach La Paz.
Knapp 220 km fuhren wir durch "Kaktuswüste" und waren der "Dauersonne" ausgesetzt, sie färbt den Himmel in ein dunkles Blau und trocknet die Erde erbarmungslos aus. Spanische Eroberer tauften das Land daher "Calida Fornax", was "Heisser Ofen" bedeutet. Doch schon einige Regentropfen reichen aus, um den Boden zum Explodieren zu bringen. Dann wogt Baja California in einem solch gewaltigen Blütenmeer, dass es einem den Atem verschlägt. Nichts erinnert mehr an die endlose spröde Schönheit, und ungefähr 2500 Pflanzenarten, von denen viele schon seit prähistorischer Zeit existieren, drängen ans Licht.
Am späten Nachmittag erreichten wir La Paz, gegründet im Jahre 1535 und gilt als eine der schönsten Städte Mexikos. Die Stadt hat obwohl sie die Hauptstadt des Bundesstaates Baja California Sur (südliches Niederkalifornien) ist, ihren Kleinstadtcharakter nicht verloren und wurde in der letzten Zeit immer mehr zu einem Lieblingsurlaubsort für Touristen (die wir sonst kaum antrafen). Die Architektur ist charmant und sehr typisch, der Hauptreiz dieser Hafenstadt liegt für den Urlauber neben seinen kleinen Läden und Kneipen, in der inneren Ruhe, La Paz (auf Deutsch: der Friede). Nach dem wir unsere Pension gefunden hatten, genossen wir den herrlichen
Sonnenuntergang über der Bucht.

12_10

12_10a

Kakerlaken Alarm

Das Frühstück schmeckte wieder, mir ging es heute bedeutend besser und so konnten wir unsere Reise in Richtung Süden fortsetzten. Wir durchstreiften die Sierra de la Gianta zur westlichen Seite der Baja California, durchfuhren das Wüstennest Villa Insurgentes bis zu der Stadt in der Wüste, Ciudad Constitucion, von dort aus fuhren wir erstmal bis in das Fischerdorf San Carlos am Pazifik. In dessen Bucht, der Bahia Magdalena, sich alljährlich von Januar bis April Grauwale versammeln, schade wir haben aber Oktober und so wurde es wieder nichts mit Wale kucken!
Aber dafür befinden wir uns ja im Kakteengarten Mexikos, diesen Namen trägt Baja California zu recht: ungefähr 120 Arten wachsen hier, 50 davon gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Ja und dann ist da noch der Wind, fast das ganze Jahr hindurch weht an der Pacifikküste eine Nordwest Brise. Noch immert gehört die 1,150 Kilometer lange Halbinsel zu den am dünnsten besiedelten Gebieten der Erde.
Das Fischerdorf selber hatte nichts weiter zu bieten, so tranken wir hier einen Kaffee und fuhren zurück nach Ciudad Constitucion, dort suchten wir als erstes eine Unterkunft. Das erste Motel was wir ansteuerten machte auf den ersten Blick einen akzeptablen Eindruck, nach dem wir in der Rezeption aber erstmal 10 Minuten auf den Chef warten mussten, dort auch noch verstaubte Rucksäcke rumlagen und die uns angebotenen Zimmer in einem erbärmlichen Zustand waren, vielen Kakerlaken fühlten sich hier Sauwohl, lehnten wir dankend ab und suchten schnell das Weite. Nicht das man hier auch noch unsere Reisetaschen irgendwann verstaubt vorfindet.
Das nächste Hotel, welches wir aufsuchten, war schon etwas besser und wir fanden in unserem Zimmer nur eine Kakerlake!
Den Rest des Tages latschten wir in CD (
Ciudad Constitucion) rum, schauten in die Geschäfte, taten was gegen unseren Hunger (Tacos & Co) und liessen den Tag langsam bei Bier und Cola ausklingen und träumten von .....

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11_10 11_10a

Loreto

Nach der überstandenen Nacht ging es mir immer noch nicht viel besser, mit dem Wörterbuch in der Hand suchten wir die nächste Apotheke auf, um Medizin für mein Wohlbefinden zu kaufen. Beim Frühstück in einem Restaurant in Loreto, viel konnte ich immer noch nicht essen, beschlossen wir frühestens morgen weiterzufahren. Das warf natürlich unseren eng gestrickten Zeitplan komplett durcheinander, so konnten wir unsere Überfahrt mit der Fähre auf das mexicanische Festland, mit einem anschliessenden Trip zur Kupferschlucht (Barranca Del Corbe) wohl endgültig vergessen. Vorerst hatten uns die Preise der Überfahrt abgeschreckt.
So hatten wir heute Zeit uns in Loreto ein wenig umzusehen, diese kleine Stadt wurde vom Jesuitenpfarrer Juan Maria de Salvatierra an einer außergewöhnlichen Bucht voller Inseln 1697 gegründet. Er erbaute hier auch die erste Missionskirche Niederkaliforniens "Nuestra Señora de Loreto", und eine zeitlang war Loreto auch Hauptstadt von Nord und Süd.
Den grössten Teil des Tages verbrachte ich ausser auf der Toilette (Durchfall) im Bett, zum Abend hin zeigten die Tabletten erste Wirkung, mir ging es allmählich besser.
Als Trostpflaster kaufte ich mir in einen kleinen Laden um die Ecke, die CD "
DANCE AND DENSE DENSO" von der MEX - Crossover Band MOLOTOV.
Die Titel
"Frijolero" und "Hit Me" könnt Ihr als Quicktime Movie anschauen, leider habe ich diese Band noch nicht Live gesehen, aber das kann man ja nachholen.

10_10 10_10a

Sonne

So kann man sich den Tagesanfang gefallen lassen: ausgeschlafen aufstehen, wunderbares Wetter und dann frühstücken in einem Cafe am Golf. Dabei beobachtet man die Fischer auf ihren Booten oder sieht den Pelikanen oder Kormoranen bei ihrer Jagd nach Fischen zu. Die Ruhe hatte aber ein Ende, denn wir wollten ja weiter Richtung Süden fahren! Da packten wir im Hotel noch unseren Kram zusammen und düsten los, aber nicht weit, im Fischerdorf San Bruno machten wir erstmal "Fotopause".
Weiter ging's, die MEX 1 führte uns seit Santa Roslia an der Ostseite der Baja California entlang, auch vorbei an der Bahia Concepción,
sehr reizvoll ist diese südlich von Mulegé. Diese 80 Kilometer lange Bucht ist mit kleinen Inseln durchsetzt, von kakteenbestandenen Bergen umgeben und beherbergt eine Vielfalt an Fischen und Vögeln. Wenn es nach mexikanischen Naturschützern ginge, wäre die Bahia Concepción schon längst zum Nationalpark ernannt worden. An ihren Ufern laden sich schmale Sandstrände und türkisfarbene Lagunen zum Baden, Angeln, Tauchen oder Paddeln ein. Die Strände an der Ostseite der Bucht sind unerschlossen und einsam, dies nutzen wir natürlich für einen Sprung in das angenehme kühle Wasser.
Einen kleinen Abstecher machten wir auch in das
Dorf Mulegé: eine Idylle bestehend aus kleinen bunten Häuschen, einer Kirche, kleinen Geschäften, die irgendwie alle den gleichen Kram haben, ein paar Gästehäusern und Restaurants sowie einigen Taco-Ständen, an denen mit Fisch, Fleisch oder Käse gefüllte Maisfladen gebrutzelt werden.
Am späten Nachmittag steuerten wir Loreto an, der Tank unseres kleinen Käfers war so gut wie leer, glücklicherweise hatte dieser Ort eine Tankstelle, was hier ja nicht selbstverständlich ist. Da es zum weiterfahren nicht mehr lohnte, machten wir im Motel "Salvatierra" Rast.
Mit mir war auf einmal nichts mehr anzufangen, ich wollte nur noch pennen, was ich aber nicht konnte. Mir wurde Hundeübel, essen wollte und konnte ich nicht (ein sehr schlechtes Zeichen), in kurzen Abständen wurde mir heiss und kalt und die kommende Nacht wurde zur Höllentour. Das hat man davon wenn man ohne Kopfbedeckung der mexicanische Sonne ausgesetzt ist,
der Sonnenstich hat mich voll und ganz.

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Checkpoint Nord/Süd

Nach dem Frühstück mit Tacos & Co im Motel machten wir uns wieder auf den Weg. Unsere Strecke führte vorbei an ein riesiges Wal - Skelett welches auf die Grauwale im Pazifik hinweist, leider bevölkern die grossen Gesellen nur im Winter die Lagunen bei Guerrero Negro. Da haben wir keine Chance auf eine Begegnung mit den grossen Meeressäugetieren, schade. Nach nicht mal zehn Minuten mussten wir am Checkpoint von Nord Baja nach Süd Baja anhalten, unser kleiner Käfer wurde mit irgendeinen chemischen Insektenvernichtungsmittel abgesprüht. Dann verlangte man von uns auch noch Cash für die Einreise in den Süden, ansonsten bekommen wir kein Einreiseformular und keinen Stempel. Mit lautem Murren fügten wir uns der Staatsgewalt!
Danach schauten wir uns den kleinen aber bekannten (bei Meeresbiologen auch der Parque Natural de la Ballena Gris) Ort
Guerrero Negro an. Ausserdem ist dieses Gebiet bekannt durch seine Salzproduktion. Hier werden ca. 20% der Weltproduktion erzeugt. In der Bucht von Guerrero Negro überwintern ca. 6000 Grauwale. Sie bringen in den Wintermonaten ihre Jungen zur Welt und ziehen im späten Frühjahr in die nördlichen Regionen Kanadas und Alaskas.
Danach ging unsere Tour vorbei an kleinen und grossen Kakteen, weiter Richtung Süden bis in die Oase von San Ignacio, Palmenhaine, ein klarer Bach und kleine Seen bilden den Kontrast zur ansonsten kargen Landschaft. Nach dem Besuch der Franziskanermission und einer Kaffeepause in diesem idyllischen Ort tourten wir weiter auf der MEX 1, hier war Vorsicht geboten, da wilde Pferde und lahme Kühe die Strasse kreuzten. Dann hatten wir die Ostküste erreicht, vor uns erstreckte sich der Golfo de California und wir hatten das Ziel des heutigen Tages, das von französischen Bergwerkern (1885) gegründete Städtchen Santa Rosalia, erreicht. Damals lebte die Menschen hier vom Kupferabbau, heute von der Hochseefischerei und deren Verarbeitung, so stank es auch.
Bemerkenswert ist die Kirche aus Eisen vom Erbauer des Eifelturms (Gustave Eiffel) in Santa Rosalia. Nach der Weltausstellung kaufte der mexikanische Staat das Bauwerk und lies es im Jahre 1895 in dem Örtchen Santa Rosalia inmitten der mexikanischen Wüste aufstellen. Dort ist es noch heute zu bewundern und gilt als eine der größten Sehenswürdigkeiten der Region.
Ein Blick noch auf den Zähler, bisher liegen
1086 Kilometer hinter uns.
Zum allgemeinen Überblick, der Link führt zu einer Karte von Baja California!

8_10 8_10a

Wüste und Kakteen

Zum Frühstück fuhren wir in das einzigste "Restaurant" von Colnett, in dem wir schon am Vorabend unsere letzte Mahlzeit einnahmen. Dort trafen wir auf die zwei Typen, die und mit ihren Fahrrädern auf der MEX 1 auffielen. Nach einem Small Talk stellte sich heraus, dass die beiden von Fairbanks in Alaska aufgebrochen sind um nach Ushuaia in Argentinien zu radeln. Das alles natürlich für einen guten Zweck und für eine bessere Welt, Respekt an das Paar!
Mir tat der Arsch schon vom hinschauen weh, aber trotzdem eine feine Sache!
Wer mehr über dieses Abendteuer der Rastlosen wissen möchte, kann sich unter
www.earthcycle.org informieren.
Es wurde Zeit weiter zu fahren, auf der MEX 1 natürlich in Richtung Süden, im Wüstenort San Quintin und in El Rosario machten wir nur kurz Halt, denn wir hatten noch einige Meilen zu schrubben und das geht nicht so flott mit unserem Käfer. Ab San Augustin fuhren wir durch die Sierra de San Boria, zwischendurch machten wir immer wieder Halt um die einzigartige Wüste, zum Teil Steinwüste mit ihren tausenden Kakteenarten zu bewundern. Natürlich immer wachsam, Schlangengefahr!
Einige eingezeichnete Orte in der Landkarte waren nur noch Ruinen, ausgetrocknet und vom Winde verweht, Tankstellen gab es nicht mehr. Nach dem wir knapp 400 km durch die Wüste fuhren, machten wir in einem Motel ungefähr 5 km vor Guerrero Negro, aber noch Baja California Nord, Stopp für heute.
Das Zimmer war ziemlich schlicht, aber dafür gab es lecker Essen und
lecker Bier!

7_10

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La Bufadora

Nach einem gemütlichen Frühstück mit dem Blick auf dem Pazifik, verließen wir die historischen Mauern von Calafia und fuhren die MEX 1 weiter bis Ensenada. Der Hafenstadt (220.000 Ew.) die vorwiegend vom Tourismus und Fischfang geprägt ist nutzten wir nur für einen kurzen Zwischenstop,
die Stadt besuchten wir schon bei einen Tagesausflug von LA nach Ensenada im Jahr 2003 (erste USA Tour).
Einige Kilometer südlich von Ensenada führt ein Abzweig westlich auf die Halbinsel Punta la Banda, die die Bucht im Süden abschließt, zu La Bufadora (Spuckfelsen). Hier wird das Meerwasser in eine Unterwasserhöhle gepresst und schießt als Fontäne nach oben hinaus. Eine Attraktion die von vielen mexicanischen Händlern mit einer Kaufmeile untermalt wird.
Ein weiteres Highlight fanden wir am Strassenrand, es war ein ausgedienter, zerschossener amerikanischer Polizeiwagen, diesen nutzten wir für eine ausgedehnte Fotosession. Bei unserer Weiterfahrt Richtung Süden, wieder auf der MEX 1 verwandelte sich die Landschaft nun zur Wüste mit zahlreichen Kakteen, außergewöhnlich waren auch zwei Typen auf ihren Fahrrädern mit kleinen Anhängern!
Da gegen 18:00 Uhr die Dunkelheit einfällt, versuchten wir bis dahin ein Motel oder Hotel zu finden. Wir machten Halt im Dorf Colnett mitten in der Wüste.
Zum Abschluss noch ein leckeres Essen,
natürlich typisch mexicanisch!

6_10

Endich da!

Lang war die erste Nacht auf mexikanischen Boden nicht, 3-4 Stunden Schlaf sollten reichen.
Unser Anschlussflug von Mexico City nach Tijuana startete pünktlich 07:30 Uhr, vorher war noch frühstücken und einchecken angesagt.
Unser Flieger landete 09:00 Uhr in der Grenzstadt (Mexico/USA), der Zeitunterschied zu Mexico City beträgt 2 Stunden (zu Deutschland dann 9 h).
Auf dem Airport von
Tiujana mieteten (nach Preisverhandlungen mit 3 "Rent a car Firmen") wir uns für drei Wochen, einen niedlichen kleinen blauen VW Käfer, eine Mexico - Spezial Anfertigung natürlich.
Dann genossen wir erstmal die mexicanische Sonne, bevor wir uns in das Chaos stürzten. Unsere ersten Meilen führten uns durch die Chaosmetropole Tiujana, dann Richtung Süden auf der MEX 1 bis nach Calafia am Pazifik. Hier nahmen wir uns ein Zimmer, machten dann noch einen Kurztrip bis Rosarito und danach war erst einmal erholen vom Jet - Lag angesagt.
Einfach relaxen!!

5_10

Hinflug mit Problemen

Nun ist es endlich soweit, es liegt nur noch die Flugreise zwischen Düsseldorf und Tijuana (Mexico).
Die lange Vorfreude hat sein Ende, jetzt wird der Traum wahr und wir können in kürze die Pazifikküste von Mexico,
speziell die Baja California unsicher machen.
Gegen 11:25 Uhr ging der Cityhopser vom Airport Düsseldorf mit einigen Minuten Verspätung nach Paris,
knapp 80 Minuten dauerte der Flug. Unser Flieger von Paris nach Mexico City sollte gegen 13:45 Uhr starten, aber nach dem Bording, langen warten und dem ersten anrollen der Maschine, wurde uns mitgeteilt das der Flieger defekt sei und wir wurden vorerst in die Wartehalle des Airports Charles de Gaulle entlassen.
Hier wurde der Aufenthalt zum Geduldsspiel: Cafe - Rauchen - Informieren - Warten!
Dann endlich, gegen 19:00 Uhr erfolgte für uns das 2. Bording, gegen 20:00 Uhr hob der selber Flieger in dem wir schon am frühen Nachmittag saßen endlich ab!
Kurz nach Mitternacht (Zeitunterschied zu Deutschland: 7 Stunden, also 07:00 Uhr MESZ) waren wir endlich in
Mexico City (Airport), hier war wegen der Verspätung ein Riesendurcheinander. Unser Anschlussflug nach Tijuana ging erst 07:30 Uhr, so durften wir kostenlos im Hotel Camino Real für wenige Stunden übernachten!
Kurze, gute Nacht!

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